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27.07.2021

Suche nach Ursache für zwei tote Hunde läuft

Der Bereich am Aabach der gemäss aktuellen Informationen gemieden werden sollte.
Der Bereich am Aabach der gemäss aktuellen Informationen gemieden werden sollte. Bild: map geo admin
Hundehalter in der Region sind besorgt. Zwei Hunde sind gestorben, nachdem sie am Aabach in Schmerikon unterwegs waren. Auch für Menschen könnte Gefahr bestehen.

Kurz zuvor tollten sie noch am Aabach in Schmerikon umher – wenig später waren die Hunde tot. Am letzten Donnerstag, 22. Juli, verendeten zwei Vierbeiner nach Gassi-Runden qualvoll. Das bestätigt Tierarzt Kurt Raymann aus Uznach, der die Hunde in seiner Praxis noch zu retten versuchte. 

«Meine Diagnose ist, dass sie durch ein Neurotoxin gestorben sind, wie es Blaualgen produzieren. Ich bin mir angesichts der Symptome recht sicher», sagt er. Die Tiere hätten nicht mehr stehen können. «Sie haben gezittert, gespeichelt, und blaue Verfärbungen im Mundbereich gezeigt.» Der Kanton St. Gallen hatte Blaualgen als Ursache jedoch laut der Gemeinde ausgeschlossen. Über dieses schnelle Urteil aus der Ferne zeigt sich der Tierarzt verwundert. 

Fotos zur Beurteilung

Basis für die Beurteilung des Kantons waren Bilder, die Schmerikons Gemeindeschreiber Claudio De Cambio nach St. Gallen geschickt hatte. Wie er sagt, liess sich beim Kanton niemand finden, der nach Schmerikon fuhr. «Ich habe am Freitagmorgen etwa 40 Fotos vom Wasser und dem Ufer gemacht und nach St. Gallen geschickt. Die Aufnahmen passen nicht zu Blaualgen», sagt der Gemeindeschreiber aufgrund der Beurteilung der kantonalen Amtsstelle. Er selbst sei kein Experte, gemäss Kanton würde sich bei Blaualgen aber ein milchiger, flockiger, grüner Teppich bilden, der unangenehm rieche. Das sei nicht der Fall gewesen. 

De Cambio weiss sicher von zwei toten Hunden, die starben, nachdem sie am Aabach unterwegs waren. «Angeblich gab es aber auch nach Spaziergängen beim Restaurant ‘Pier 8761’ einen tödlichen Fall und einen Fall, bei dem ein Tier Symptome zeigte», sagt er. «Ein Hund soll am Gras geleckt haben und danach gestorben sein.» 

Die Gemeinde hat zunächst am Aabach und inzwischen auch beim Restaurant «Pier 8761» Schilder aufgestellt, um über die Gefahr zu informieren. Beim Aabach heisst es: «Die vermutete Ursache der Vergiftung durch Blaualgen schliessen die Behörden aus. Wir bitten die Hundehalter dennoch um Vorsicht und Aufmerksamkeit.» 

Tierarzt Raymann empfiehlt Hundehaltern, einen Bogen um den Ort zu machen. Auch Menschen rät er zu Vorsicht.

Die Gemeinde Schmerikon hat Warnschilder aufgestellt. Bild: zvg

Wasser wird überprüft

Wie De Cambio sagt, wird der Kanton die Wasserqualität an den Badestellen nun genau überprüfen. «Damit wir auch für Menschen eine Aussage machen können und sagen können, dass alles in Ordnung ist.» Zu diesem Zweck habe der Betriebsleiter des Hallenbades am Montagvormittag Wasserproben entnommen.

Seitens des Kantons äussert sich Marco Paganoni, Kommunikationsmitarbeiter des Baudepartements. Blaualgen seien aufgrund der Fotos nicht zweifelsfrei erkennbar gewesen. Auch das Wetter sei für sie nicht günstig gewesen. Der Kanton schliesst sie als Ursache aber nicht aus, wie es am Montagabend vom Amt für Wasser und Energie hiess – entgegen den ersten Angaben der Gemeinde.

Die Ergebnisse der Untersuchung sollen bald vorliegen. Paganoni rät vom Kontakt zu Wasser aus den betroffenen Gewässern ab. 

Christine Schibschid