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14.12.2025

SRG taumelt vor Schicksals-Abstimmung

Wirkt nicht immer restlos überzeugend: SRG-Generaldirektorin Susanne Wille.
Wirkt nicht immer restlos überzeugend: SRG-Generaldirektorin Susanne Wille. Bild: zVg
Vor der Abstimmung über die «Halbierungsinitiative» am 8. März 2026 liefert die SRG ein unglückliches Bild ab. Fehlentscheide wie die UKW-Abschaltung, Sparwirrwarr und interne Unruhe schwächen ihre Position.

Dabei hat die SRG einen omnipräsenten und lautstarken Verteidigungsring aufgezogen. Das Nein-Komitee ist früh in den Abstimmungskampf gestartet und warnt vor einem geschwächten Service public.

Gewerbeverband für Initianten

Doch die Forderung, die Serafe-Gebühr deutlich zu senken, verfängt – gerade angesichts steigender Lebenshaltungskosten. Rückenwind erhält das Ja-Lager zudem vom Gewerbeverband.

UKW-Entscheid rächt sich

Mit der Abschaltung von UKW hat sich die SRG verzockt: Hunderttausende wanderten zu Privatsendern ab. Dass National- und Ständerat das definitive UKW-Aus nun bremsen, ist ein politischer Rückschlag – und ein Sieg für SRG-Kritiker.

Sparen mit Nebenwirkungen

Zwar kündigt die SRG erneut Sparmassnahmen an, gleichzeitig wächst das Online-Angebot weiter. Gespart wird ausgerechnet bei Kultur und Wissenschaft. Der Teilabbau bei Radio SRF 2 löste heftige Reaktionen aus und beschädigt das Vertrauen zusätzlich.

Poster-Girl der Apokalypse

Dass die SRG mit solchen Baustellen in die wohl wichtigste medienpolitische Abstimmung seit Jahren geht, ist kein Ruhmesblatt. Die Glaubwürdigkeit leidet. Kommt dazu: Generaldirektorin Susanne Wille wirkt mit ihren Schwarzmalereien zuweilen eher wie ein Poster-Girl der Apokalypse als wie eine resolute Krisenmanagerin.

Hoffnung auf Rösti

Die entscheidende Figur könnte Medienminister Albert Rösti werden. Gelingt es ihm, bürgerliche Nein-Stimmen zu mobilisieren, wäre der SRG mehr geholfen als mit jeder Charmeoffensive.

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