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Sport
18.06.2024

Max Heinzer beendet an Heim-EM seine Karriere

Max Heinzer ist der erfolgreichste Schweizer Fechter der letzten Jahre.
Max Heinzer ist der erfolgreichste Schweizer Fechter der letzten Jahre. Bild: zvg
Mit Max Heinzer tritt der erfolgreichste Schweizer Fechter der letzten Jahre ab. Vor der Heim-EM in Basel gibt der 36-jährige Schwyzer seiner Karriere sehr gute acht von zehn Punkten.

Max Heinzer war in den letzten fast zwei Jahrzehnten der Wirbelwind der Schweizer Fechtszene. Zum einen mit seinem spektakulären, angriffigen Stil, zum anderen mit seiner für den Traditionssport ungewöhnlichen Sponsorensuche und Trainingsoptimierung. Vor allem aber garantierte der Tausendsassa aus Küssnacht am Rigi Spitzenresultate.

Der Enthusiasmus für seinen Sport ist aus jedem Wort Heinzers herauszuhören. Im März zog er sich einen Adduktorenriss zu, spätestens nach der verpassten Olympia-Qualifikation des Schweizer Teams hätte er den Degen auch an den berühmten Nagel hängen können. So wollte der Schwyzer aber nicht abtreten. «Den Kollegen vom Sofa aus zuzuschauen hätte zu sehr geschmerzt», sagt er mit einem Lächeln. Stattdessen will Heinzer am Donnerstag im Einzel, nur 70 Tage nach der Operation, und am Samstag mit dem Team noch ein letztes Mal auf der Planche angreifen.

Die Emotionen geniessen

Er kann dies mittlerweile ohne Druck tun. «Natürlich bin ich nicht in der Form meines Lebens», weiss Heinzer. Er habe diese Woche zwei Ziele - ein gutes Niveau hinbekommen, aber auch die Emotionen und die letzten Eindrücke vom Wettkampf-Fechten geniessen.

Es wird ein versöhnliches Ende der Karriere sein, auch wenn Heinzer sich dieses erst in ein paar Wochen später gewünscht hätte, bei den Olympischen Spielen. Es wären seine vierten gewesen, doch das Team verpasste die Qualifikation für Paris hauchdünn. So bleibt seine Laufbahn ohne die Krönung durch eine Olympiamedaille.

Ärgern tut er sich darüber schon lange nicht mehr. «Es ist vielleicht das i-Tüpfelchen, das fehlt», stellt Heinzer fest. Aber er hätte für die Karriere, die er gemacht hat, «ohne zu überlegen sofort unterschrieben». Er sei ja sehr ehrgeizig, aber man lerne mit der Zeit, dass es im Leben selten 10 von 10 gebe. «Ich würde sagen, ich habe acht von zehn erreicht. Und damit bin ich sehr happy.»

Keystone-SDA, Redaktion March24 & Höfe24