Bezahlen mit Karte, Twint oder Smartphone ist längst Alltag, das klassische Portemonnaie verliert wortwörtlich an Gewicht. Das ist nicht nur gefühlt so, das belegen auch Studien. Fast jede fünfte Person soll kein Bargeld mehr mit sich führen. Auch im Kanton Schwyz geht die Nutzung von Bargeld seit Jahren zurück, wie eine Recherche zeigt. «Der Bedarf an Bargeld ist rückläufig», sagt Jan Söntgerath, Mediensprecher bei der Raiffeisen Schweiz Genossenschaft. «Die Corona-Pandemie hat diesen Trend zusätzlich verstärkt.» Einige Banken haben deshalb ihr Angebot an Geldautomaten im Kanton bereits verringert. Die Nutzungsfrequenz von Bancomaten sei aber stark von ihrer Lage, Zugänglichkeit und Region – also Stadt oder Land – abhängig.
Kritische gegenüber Abschaffung
Während die Banken also auf weniger Bargeldbezüge reagieren, zeigt sich bei der Bevölkerung ein anderes Bild. Eine Umfrage unter den Leserinnen und Lesern dieser Zeitung zeigt: Mehr als die Hälfte bezahlt weiterhin am liebsten bar – und nur eine Minderheit verzichtet ganz darauf. Gleichzeitig ist die Skepsis gegenüber einer möglichen Abschaffung grösser denn je. Laut einer Studie steht mehr als zwei Drittel der Bevölkerung diesem Schritt kritisch gegenüber. Denn Bargeld ist für viele nicht nur ein Zahlungsmittel, sondern auch ein Symbol von Sicherheit, Kontrolle und Vertrautheit. Werte, die gerade in unsicheren Zeiten an Bedeutung gewinnen und vor allem in ländlichen Regionen wichtig sind.