In Giuseppe Verdis «La forza del Destino» zeigt Anna Netrebko eindrucksvoll, warum sie trotz aller Kontroversen weiterhin zur Weltspitze gehört. Ihre Leonora ist eine faszinierende Mischung aus düsterer Tiefe, schwebender Zartheit und glühender Leidenschaft – eine vokaltechnische und emotionale Meisterleistung, die das Premierenpublikum in der Pause in Champagnerlaune versetzte.
Klangbild voller Spannung
Dirigent Gianandrea Noseda formte mit dem Orchester der Oper Zürich ein Klangbild voller Spannung, Präzision und dramatischer Wucht. Jeder Einsatz sass, jede Emotion hatte Gewicht – als hätte Verdi selbst am Pult gestanden.
George Petean als Don Carlo di Vargas brillierte mit einem imposanten Bariton, während Yusif Eyvazov, Netrebkos Ehemann, als Don Alvaro mit strahlender Höhe und sängerischer Intensität überzeugte – Szenenapplaus war vorprogrammiert.
Annalisa Stroppa begeisterte mit einem energiegeladenen, charmanten Rollendebüt als Preziosilla. Und auch Michele Pertusi als Padre Guardiano sowie Stanislav Vorobyov in seinem Debüt als Marchese wurden mit warmem Applaus bedacht.