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Bäch
03.11.2025
31.10.2025 14:59 Uhr

Er taucht 80 Meter in die Tiefe – ohne Sauerstoffflasche

Chris Langer beim Auftauchen. Runderhum Rettungstaucher, bereit für den Notfall.
Chris Langer beim Auftauchen. Runderhum Rettungstaucher, bereit für den Notfall. Bild: zvg
Der dreifache Weltmeister Chris Langer aus Bäch ist Apnoetaucher. Ohne Sauerstoff geht es für ihn in die Tiefe der Meere und Seen.

Er holt tief Luft und taucht an einem Seil entlang in die Tiefe: Chris Langer aus Bäch ist Apnoetaucher. 

Was den 56-Jährigen am Apnoe-Tauchen reizt: die Schwerelosigkeit, die Nähe zur Unterwasserwelt. «Du fängst an, diese Welt spielerisch zu erkunden, wenn du dich nicht mehr so aufs Atmen konzentrieren musst. Eine unglaublich intensive Erfahrung. Du musst ganz nah bei dir sein, um sie geniessen zu können.»

Gedanken wie Angst bleiben an der Oberfläche.

Chris Langer mit einer Flosse und vier Medaillen. Bild: Michel Wassner

Mentale Vorbereitung ist alles

Im Vorfeld eines Tauchgangs versucht Langer, positive Gedanken zu erzeugen. Durch Atemübungen wird der Puls gesenkt. Durch Dekonzentrationsübungen richtet er seine Aufmerksamkeit an den äusseren Rand des Gesichtsfelds.

«Meine Aufmerksamkeit wird aufgelöst und das nimmt mir die Angst. Jeder Gedanke braucht Sauerstoff. Aber wenn du ganz entspannt bist, an nichts denkst, vergisst du das Atmen.» Dann taucht der Sportler ab. 20 Meter, 25 Meter, 50 Meter, kleine Schritte.

Dabei kommt es auf die Technik an. «Du musst effizient schwimmen, deinen Rhythmus haben. Bist du zu schnell, brauchen die Muskeln zu viel Sauerstoff.»

Gefährlich sei der Sport nicht, solange man sich an die wichtigste Vorsichtsmassnahme hält: Nie alleine tauchen. Geht man über sein Limit hinaus, kann es zu einem Blackout kommen.

Die Luft geht aus, Ohnmacht. «Respektierst du deine Grenzen, passiert das nicht», weiss Langer. «Die meisten haben das Gefühl, wir sind lebensmüde Adrenalinjunkies. Aber wir sind sehr bewusste, überhaupt nicht leichtsinnige Menschen.»

Michel Wassner, Redaktion March24 & Höfe24