Co-Direktorin Céline Gaillard persönlich führte die anwesenden Mitglieder des Kunstvereins Oberer Zürichsee durch die Ausstellung «Konstellationen». Sie gewährte mit ihren Ausführungen einen tiefen Einblick in das Gedankengut, Wirken und Leben der Künstlerin Julia Steiner (1982).
Diese begann ihre Karriere als Kunstvermittlerin, stellte aber bald fest, dass sie lieber selbst Kunst macht. Erste Erfolge gaben ihr Recht. Sie bekam schnell Aufträge von Museen und kreierte Kunst am Bau.
Schwebende Bildräume
Steiners gesamtes Schaffen kreist um die Themen Raum, Zeit, Dasein und Vergänglichkeit. Mit überwiegend schwarzen Tönen erschafft sie in ihren Zeichnungen kraftvolle und zugleich poetische, lichte Bildräume mit viel Bewegung. Das Spiel mit Licht und Dunkel, Abstraktion und Gegenständlichkeit fasziniert.
Sie verfügt auch über ein riesiges Repertoire an strukturalen Werken und interpretiert diese immer wieder neu. Wie beispielsweise die beiden goldfarbenen Kopfhälften eines Mannes, die nun auf mehreren Papierstreifen am Boden liegend ausgestellt sind.
Die Ausstellung selbst umfasst gemäss Gaillard drei Ebenen:
Erstens die riesigen monochromen Zeichnungen an den Wänden und Video-Installationen, zweitens die von der Decke hängende Garninstallation und drittens die diversen strukturalen Werke am Boden. Das Ganze bildet eine Einheit und erzeugt eine spezielle Raumatmosphäre und -erlebnis – sogenannte Bildräume.
Mit ihrer Garn-Installation aus hunderten von weissen Fäden nimmt sie die Raumstruktur und geschwungenen Deckenlinien auf und setzt sie raumfüllend fort. Man wandelt wie durch einen riesigen Vorhang, der immer wieder neue Schätze preisgibt.