Im Jahr 2007 waren im Kanton Schwyz lediglich 76 Lehrstellen offen. Sieben Jahre später waren es bereits über 300 Lehrstellen, die im Sommer noch nicht besetzt werden konnten. Heute, nochmals zehn Jahre später, sprechen wir von 383 offenen Lehrstellen.

Oscar Seger, Vorsteher des Amts für Berufsbildung, weist darauf hin, dass nicht alle Betriebe ihre Lehrstellen ausschreiben. Es könnten also noch wesentlich mehr sein.

Detailhändler und Polymechaniker

Angeführt wird die Liste der offenen Lehrstellen dieses Jahr vom Detailhandel (37). Danach werden vor allem Polymechanikerinnen und Polymechaniker gesucht (34). Ebenfalls viele Lehrstellen sind im Bereich Landwirtschaft auszumachen. Platz vier, fünf und sechs nehmen die Bereiche Elektronik, Hotellerie/Hauswirtschaft und Gesundheit ein.

Viele offene Lehrstellen sind das Eine. Eine weitere Komponente ist, dass wenige Betriebe überhaupt bereit sind, Lehrstellen anzubieten – dies, obwohl der Nutzen der Ausbildung von Jugendlichen die Kosten übersteigt.

Seit 2021 wieder mehr Lehrstellen

Dieser Trend zeigt sich etwa in der Coiffeur-Branche. Während vor zehn Jahren noch 23 Lehrlinge ausgebildet wurden, sind es im kommenden August nur noch 14 (davon vier EBA), die ihre Lehre im Coiffeur-Bereich starten.

Diese Entwicklung beunruhigt Iris Sorg, Präsidentin vom Schwyzer Coiffeurverband. Sie versteht jedoch, dass viele Betriebe den Aufwand scheuen. Ausserdem findet sie wichtig, dass weiterhin auf Qualität gesetzt und nicht einfach «wild ausgebildet» werde.

Wohl wegen des Fachkräftemangels sieht es an der Ausbildungsfront generell gesehen aber wieder besser aus: Seit 2021 würden wieder mehr Betriebe im Kanton Lehrstellen anbieten, teilt Oscar Seger mit.