Seit Wochen häufen sich Meldungen zur Pleite-Holding des Österreichers René Benko, des prominentesten Immobilien-Tycoons Europas. Sein riesiger Mischkonzern zerfällt, Investoren suchen zu retten, was noch zu retten ist. Die Verluste dürften in die Milliarden gehen, denn die Signa-Insolvenz ist die grösste Pleite in Österreichs Geschichte.
Benko-Pleite: Victorinox-Familie will PK-Verluste ausgleichen
 
Signa-Tochter vom Milliardenwert auf Null
Die Signa Sports United beispielsweise, einer E-Commerce-Plattform für Sportartikel, die vor zwei Jahren den Schritt an die US-Techbörse Nasdaq wagte, ist vom Milliardenwert zum Nuller verkommen. Die Firma ist pleite, Investoren zittern um ihre Millionen. «Zu den Aktionären gehörten neben Staatsfonds, Beamtenlebensversicherungen oder Millionären auch zwanzig Firmen, Fonds, Family-Offices und Einzelpersonen aus der Schweiz, wie Dokumente der US-Börsenaufsicht zeigen», wie die «Handelszeitung» (Abo-Beitrag) recherchiert hat.
Abschreibungsbedarf im normalen Rahmen
Laut der Schweizer Wirtschaftszeitung sind neben bekannten Grössen wie Ernst Tanner, Präsident von Lindt & Sprüngli, und dessen Sohn Derek Tanner auch die Ibächler Messerschmiede Victorinox und deren Pensionskasse in die Signa Sports United investiert – mit je 100 000 Aktien.
Eine Firmensprecherin hat dazu gegenüber der «Handelszeitung» festgehalten: «Die Positionen gehören als kotierte Anlagen zum Anlagebestand in einem breit diversifizierten Portfolio und machten deutlich unter ein Prozent des Anlageportfolios aus.» Der Abschreibungsbedarf liege im Rahmen der normalen Portfolio-Volatilität.
Familie Elsener übernimmt PK-Verlust
Zum Investment der Victorinox-Pensionskasse sagte die Sprecherin: Die PK werde keinen Verlust erleiden. «Obwohl sie einen Verlust selber gut tragen könnte, hat die Familie Elsener entschieden, diesen selber auszugleichen.» Aktuell weise die PK einen Deckungsgrad von «deutlich über 130 Prozent aus».
 
