Wie jede Woche wollte Fabian Leuthold an diesem Freitagabend mit seinen beiden Kindern im Alter von vier und sieben Jahren Fussball spielen gehen. Für ihn war es naheliegend, dafür auf den Schulhausplatz in Altendorf zu gehen. Als der 37-Jährige auf den Platz kam, spielten darauf bereits ein paar junge Männer Cricket. Kein Problem, man kam gut aneinander vorbei. Eine Viertelstunde später allerdings war der Spass schon vorbei. Um etwa 19.40 Uhr tauchten plötzlich Angestellte der Seewache AG auf und drohten den Spielenden mit Busse, sollten diese sich nicht vom Areal entfernen. Leuthold forderte von den Seewachen Kulanz, doch die beiden Männer liessen nicht mit sich diskutieren. Leuthold könne dies verstehen, «die beiden haben ihren Job gemacht». Nicht verstehen kann er, dass auf einem öffentlichen Platz nur bis 19 Uhr gespielt werden darf. «Wo sollen denn die Kinder sonst Fussball spielen?»
Tatsächlich existiert das allgemeine Verbot auf dem Schulhausareal in Altendorf schon seit zehn Jahren. Der stellvertretende Gemeindeschreiber Marcel Dubach erklärt: «Dieses ist damals erlassen worden, weil sich unliebsame Gruppierungen wie Drogendealer und Vandalen auf dem Areal zusammengefunden haben.» Seit rund fünf Monaten wird das Areal zusätzlich durch die Seewache AG überwacht. «Der Auftrag mit der Seewache AG ist auf das Schulhausareal erweitert worden, da Reklamationen aufgrund von Lärmbelästigungen wieder zugenommen haben. Ebenfalls war Littering ein grosses Ärgernis – Scherben und Verschmutzung. Auch Meldungen dieser Art durch die Lehrerschaft haben leider wieder zugenommen», erzählt Dubach. Mit der Erweiterung der Kontrollgänge auf dem Schulhausareal wolle man nun beobachten, ob «diesen unliebsamen Vorkommnissen» Einhalt geboten werden könne.
«Es gibt genug Orte zum Spielen»
Für Leuthold, der erst kürzlich aus Thalwil zu seiner Freundin nach Altendorf gezogen ist, macht das Verbot so keinen Sinn. «Ich würde es verstehen, wenn es rundherum Anwohner hätte, aber auch dann wäre ja standardmässig erst ab 21 Uhr Schluss.» Seiner Meinung nach müsste man verstärkt am See Kontrollen durchführen. Leuthold möchte sein Anliegen deshalb an der kommenden Gemeindeversammlung vom 9. November vorbringen.
Die Gemeinde Altendorf sieht kein Problem in dem Verbot. Die meisten sportbegeisterten Kinder seien ohnehin in einem Verein und am Abend könne man beispielsweise in der Badi, auf dem Pumptrack oder im Wald spielen. Leuthold bemerkt dazu, dass es zu Corona-Zeiten sicherlich besser wäre, wenn die Hotspots durch mehr Spielort-Möglichkeiten entlastet würden.