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Sport
29.03.2023
29.03.2023 16:00 Uhr

Tuggner Ringerin holt Gold in Tallinn

Die Tuggner Ringerin Julia Lötscher gewann das prestigeträchtige Tallinn.
Die Tuggner Ringerin Julia Lötscher gewann das prestigeträchtige Tallinn. Bild: zvg
Die beiden 18-jährigen Internationalen der Ringerriege Tuggen, Julia Lötscher und Fritz Reber, durften am wohl grössten Jugendturnier der Welt im estnischen Tallinn starten. Sie schlugen sich dabei beachtlich.

Die Teilnahme an den Tallinn Open ist für jeden Schweizer Jugendkaderringer ein absolut bemerkenswerter Moment. Um das wohl grösste internationale Jugendturnier der Welt zu beschreiben, muss man fast in höheren Sphären denken können. Gerungen wird in der Hauptstadt Estlands nämlich auf über 30 Matten. Zu diesem riesigen Ringer-Stelldichein treffen sich jährlich rund 1'500 Athletinnen und Athleten aus aller Welt.

Dabei waren auch die beiden Tuggner Aktiven Julia Lötscher und Fritz Reber, die mit ihren jeweiligen Juniorenkaderleuten ins estnische Ringermekka pilgerten.

Fritz Reber Bild: zvg

Zufälliger Einsatz Lötschers

Am Freitagmorgen reisten die Schweizer an und bezogen ihre Quartiere. In einem Rahmenprogramm führten die Organisatoren am Freitagabend zwei Mannschaftsshowkämpfe durch. So trafen je ein Männer- und Frauenteam von einer Welt- und Europaauswahl aufeinander. Die jeweiligen Ringenden wurden per Zufallsprinzip ausgelost und die Wahl fiel tatsächlich auch auf Julia Lötscher.

Die begeisterte Ringerin machte sich mit Freude an dieses freiwillige Duell gegen eine amerikanische Kaderringerin. Auch wenn dieser Kampf für Lötscher verloren ausging, so überwogen die persönlich erlebten Momente dieses Showkampfes deutlich.

Starker Reber wurde ausgebremst

Am Samstag ging es dann richtig mit den Wettkämpfen der Männer los. Der Greco-Spezialist Fritz Reber startete zusammen mit 24 anderen Mitstreitern in der Kategorie - 67 kg. Leider hatte der Vorderthaler den ganzen Tag hindurch mit einer Magenverstimmung zu kämpfen. Zu Beginn konnte sich Reber noch beherrschen und kam gegen einen Litauer zu einem Überlegenheitssieg. Auch sein zweiter Gegner, ein Deutscher, wurde vorzeitig bezwungen. Dasselbe schaffte Reber auch noch im dritten Kampf, wieder gegen einen Litauer.

Im vierten Kampf hatte Reber nicht nur gegen einen Schweden, sondern auch noch gegen seinen Magen zu kämpfen. Mit viel Wille gelang dem Märchler noch ein Punktesieg. Reber blieb vorerst noch auf der Siegesstrasse. Doch ausgerechnet gegen seinen Teamkameraden Saya Brunner riss der Faden endgültig. Rebers Körper machte nicht mehr richtig mit. So ging der Kampf mit 1:4 Punkten verloren. Danach wurde der Märchler von mehreren Brechattacken heimgesucht. Dazu kamen noch muskuläre Verkrampfungen in den Armen, welche ein Weiterringen verunmöglichten.

Bild: zvg

Europameisterin besiegt

Am Sonntag gehörte die grosse Ringerbühne den Damen, bei denen Julia Lötscher - 72 kg auf dreiGegnerinnen traf. Nicht so viele, doch diese hattenes in sich. So kämpfte Lötscher zu Beginn gegenAmbre Chevreau, ihres Zeichens amtierende Kadetten-Europameisterin. Doch Lötscher fackelte nicht lange und donnerte die Französin mit einem knallharten Hüfter auf die Schultern und fixierte sie bis zum Pfiff des Schiedsrichters. Ein Traumstart für die Tuggner Ringerin.

Der zweite Kampf gegen die Ungarin Reka Busa war lange hart umkämpft, ehe wieder ein explosiver Hüftschwung Lötscher den Sieg einbrachte. Und im letzten Kampf gegen die Finnin Venla Salmela hatte die kräftige Freiburgerin alles im Griff und führte deutlich, ehe sie sogar nochmals zu einem Schultersieg kam. Mit dieser tadellosen Leistung feierte Julia Lötscher in Tallinn verdient ihren wohl bisher grössten internationalen Erfolg.

Hansruedi Ulrich, freier Mitarbeiter