Jedes Jahr kostet die Vermüllung der Umgebung nach Schätzungen des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) rund 200 Millionen Franken – nur für die Reinigung und Entsorgung der achtlosen Hinterlassenschaften. Darin seien die Kosten, welche der Landwirtschaft entstehen, noch nicht berücksichtigt, wie das Schwyzer Umweltdepartement mitteilt. Dort führen die Abfälle nicht nur zu einem grossen Aufwand für ihre Beseitigung, sondern sind auch eine Gefahr für die Gesundheit der Tiere. Diese fressen nicht selten durch das Mähen zerkleinerte Abfälle. Die Folge: ernsthafte Erkrankungen. Gemäss einer Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) aus dem jahr 2019 gelangen jedes Jahr rund 2700 Tonnen Plastik aus Getränkeflaschen, Verpackungen und Plastiksäcken wegen Littering in die Umwelt – trotz Reinigungsarbeiten.
Wo Menschen, da Müll?
Eigentliche Littering-Hotspots sind gemäss Umweltdepartement Grillstellen, Parkplätze, See- und Flussufer, Badewiesen, zentrale Plätze und die Umgebung von Take-Away-Restaurants. Aber auch Strassenränder, öffentliche Verkehrsmittel, Haltestellen, Schulareale und Veranstaltungsorte sind davon betroffen. Kurzum: Orte, wo Menschen sich gerne aufhalten.
Die Gründe für Littering sind vielfältig: Fehlende Wertschätzung der Umgebung, Ignoranz, Bequemlichkeit sind nur ein Aspekt davon. «Littering ist ein gesellschaftliches Problem und lässt sich nur im Verbund mit allen Beteiligten lösen», so die Mitteilung. Ein Patentrezept gebe es nicht. Vielmehr müssen die Massnahmen gegen Littering den lokalen Umständen angepasst werden – dies zeigte die Erfahrung aus Praxis und Wissenschaft. Eine Mischung aus verschiedenen Massnahme sei dabei erfolgsversprechend. Das heisst: Zum einen gebe es Informations- und Sensibilisierungskampagnen, beispielsweise an Schulen und im öffentlichen Raum. Auch Aktionen und Kampagnen und die sofortige Reinigung der betroffenen Plätze wird empfohlen.
Für Littering gibt es auch Bussen
Neben der Prävention besteht im Kanton Schwyz auch die Möglichkeit, Littering-Bussen zu verhängen. Denn Littering sei nichts anders als illegale Abfallentsorgung und damit strafbar. In bewohntem Gebiet beträgt die Busse 80 Franken, in der Natur und Landschaft beträgt sie saftige 250 Franken. Nicht nur die Polizei, sondern auch die Kontrollorgane von Forst-, Natur-, Jagd- und Fischereiaufsicht dürfen den Bussenblock zücken.