Er ist ein emotionales Thema, der Strassenlärm. Auf der einen Seite die Lärmgeplagten, auf der anderen Seite leidenschaftliche Töff- und Autofahrer, die an ihrem Hobby hängen. Subjektiv empfunden ist der Lärm in den vergangenen 20 Jahren gestiegen. Das ist aber nicht ganz richtig, wie eine Studie des Ingenieurbüros Grolimund + Partner AG offenbart. Demnach haben die Lärmemissionen nur im hohen Geschwindigkeitsbereich zugenommen, innerorts aber wird weniger Lärm erezugt. So haben die Emissionen im Zeitraum von 1998 bis 2017 in der Schweiz im Innerortsbereich um etwa zwei Dezibel (dB) abgenommen, im hohen Geschwindigkeitsbereich dafür um 1,5 dB zugenommen. Der durch LKW verursachte Lärm hat in beiden Bereichen zugenommen: um 0,5 dB inner- und um drei Dezibel ausserorts. Gemäss Bundesamt für Umwelt (BfU) sind in der Schweiz eine Million Menschen übermässigem Lärm ausgesetzt. Nach Motorkettensägen, Konzerten und Clubs sowie Fräsmaschinen ist auch der Strassenlärm für Hörschäden verantwortlich und verursacht gemäss Bundesamt für Statistik Gesundheitskosten in der Höhe von 2,7 Milliarden Franken.
National- und Ständerat haben deshalb beschlossen, Motorenlärm weiter einzuschränken. Der Entwurf der Umweltkommission sieht intensivere Kontrollen, höhere Bussgelder, Führerscheinentzug und Lärmblitzer vor. Der Ball liegt nun beim Bundesrat.