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Sport
29.03.2022

Gold und Silber für Ringerriege Tuggen in Estland

Die beiden teilnehmenden Tuggner Aktiven gingen bei den Junioren und Juniorinnen für die Schweiz an den Start.
Die beiden teilnehmenden Tuggner Aktiven gingen bei den Junioren und Juniorinnen für die Schweiz an den Start. Bild: zvg
Das Schweizer Kadetten- und Juniorenringer-Nationalkader nahm am Wochenende am Tallin Open teil. Mit von der Partie war auch die Ringerriege Tuggen.

Das Tallinn Open in der estnischen Hauptstadt ist jeweils eines der grössten Ringer-Nachwuchsturniere in Osteuropa und ein echter Gradmesser für westeuropäische Ringertalente. Auf 14 Matten wird dort jeweils verbissen um Punkte gekämpft – normalerweise mit weit über Tausend Ringerinnen und Ringern. Doch dieses Jahr war es etwas anders. Die Coronapandemie mit ihren Nachwirkungen und wohl auch die unsichere politische Lage, hielten viele osteuropäische Ringertalente von einer Teilnahme ab.

Silber für Fritz Reber

Die beiden teilnehmenden Tuggner Aktiven gingen bei den Junioren respektive Juniorinnen (18 bis 20 Jahre) für unser Land an den Start. Der Vorderthaler Fritz Reber war bis 67 kg im griechisch-römischen Stil am Start. Im ersten Kampf traf Reber auf einen Franzosen. Reber hatte zu Beginn etwas Mühe mit seinem sich nur auf Konter beschränkenden Gegner. Der Märchler machte Druck, musste aber auch stets auf der Hut vor den blitzschnellen Konterattacken seines Gegners sein. Mit einer leichten Führung ging der Vorderthaler in die Pause.

In der zweiten Hälfte legte Reber nochmals einen Gang zu, überrumpelte den Franzosen mit einem energischen Angriff und kam zum Schultersieg. Der zweite Kampf Rebers, wieder gegen einen Franzosen, war dann so richtig stark. Mit permanentem Druck wurde sein Widersacher bearbeitet, bis dieser so richtig mürbe war und Reber ihn durch technische Überlegenheit besiegen konnte.

  • Fritz Reber in Tallinn Bild: zvg
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  • Fritz Reber fast ganz oben auf dem Podest Bild: zvg
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Der Final gegen Estland lief dann sehr schlecht. Reber stand sicher, hatte eigentlich alles im Griff. In einer Vorwärtsbewegung wurde der Vorderthaler aber von einem Konter des Esten erwischt und kam am Boden so unglücklich drunter, dass er auf die Schultern verlor. Doch trotz dieser ärgerlichen Finalniederlage darf sich Fritz Reber nach seinen guten Leistungen in Tallin wahrlich über die erkämpfte Silbermedaille freuen.

Wenige Teilnehmerinnen

Die aus St. Sylvester stammende, für Tuggen ringende Julia Lötscher erwischte der ringerische Aderlass so richtig hart. In ihrer Gewichtsklasse im freien Stil bis 68 kg war sie die einzige Ringerin. So war Lötscher der Sieg schon gewiss. Doch wer freut sich schon richtig über eine kampflos erhaltene Medaille. Da auch die Kategorien bis 72 kg und 76 kg unter demselben Schicksal litten, entschied die Turnierleitung, die vier verwaisten Athletinnen in Rahmenkämpfen gegeneinander antreten zu lassen. Und Lötscher liess sich diese Gelegenheit nicht nehmen. Mit jeweils hart erkämpften Siegen bezwang sie ihre drei schwereren Gegnerinnen aus den USA und Frankreich sicher. Somit sorgte Lötscher selber dafür, dass ihre Goldmedaille doch noch so richtig glänzen konnte.

Julia Lötscher besiegte ihre drei Kontrahentinnen und holte sich damit die Goldmedaille. Bild: zvg
Hansruedi Ulrich, freier Mitarbeiter